Im Rahmen eines PPP-Wettbewerbs erfolgte durch die Jäger Ingenieure GmbH die tragwerksplanerische Beratung und Planung für die ARGE Schloss Sonnenstein Pirna. Nachdem die ARGE den Wettbewerb gewonnen hatte, übernahm unser Unternehmen die Planung für die Sanierung und Rekonstruktion der jahrhundertealten Bestandsbauten Kommandantenhaus, Elbflügel und Bastionspavillon (Hohes Werk) sowie den Neubau des Archivs und der Cafeteria.
Die Rekonstruktion der unterkellerten Altbauten mit 4 bis 5 Ober- und Dachgeschossen umfasste den Erhalt der Wände aus Naturstein und Mischmauerwerk, den teilweisen Erhalt historischer Decken sowie historischer Dachstühle einschließlich notwendiger Sanierungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen (Vernadeln und Verpressen von Mauerwerk, Anschuhen von Balken). Hinsichtlich Trag- und Nutzungsfähigkeit sowie Funktionalität (behindertengerecht) erfolgte die abschnittsweise Substitution von Holzbalkendecken durch Ziegeldecken. Zur Erschließung der Gebäude wurden punktuell massive konstruktive Eingriffe zur Installation von Treppenanlagen und Aufzügen erforderlich. Bei einigen Dachkonstruktionen musste aufgrund des schlechten Zustandes eine Neuplanung und -bau erfolgen.
Im Bereich des Stadtflügels waren Teilbereiche infolge ungenügender Gründung so stark geschädigt, dass eine Neuherstellung mit tragfähigen neuen Gründungselementen und Setzungsverträglichkeit zum Bestand erforderlich wurde.
Besondere Aufmerksamkeit wurde denkmalpflegerischen Belangen gewidmet. Grundlage dafür war oftmals erst die möglichst zerstörungsarme Geometrieerkundung der vorhandenen Bausubstanz mit ergänzenden Materialuntersuchungen. Dies betraf insbesondere:
Die Neubauten bestehen aus Stahlbeton.
Der Anbau an den Stadtflügel wurde auf einer setzungsarmen Bodenplattengründung als vollverglaste Ortbetonkonstruktion in Kombination mit Fertigteilen aus Architekturbeton geplant und hergestellt.
Die Cafeteria wurde ebenfalls oberhalb historischer Gewölbe mit einer Kellerkonstruktion als Weiße Wanne hergestellt. Oberirdisch befindet sich das Erdgeschoss, welches teilweise mit Fertigteilen aus Architekturbeton errichtet wurde. Große Glasflächen erlauben einen schönen Ausblick auf die Stadt.
Das Archiv mit insgesamt 3 Unter- und 3 Obergeschossen wurde im Erdreich als Weiße Wanne mit hochwertiger Nutzung vorgesehen. Zwecks Minimierung der Zwangsbewehrung kam außenseitig ein Foliensystem zum Einsatz.
Die Planung mit starkem Augenmerk auf Kosteneffizienz nicht nur beim Bau, sondern auch bei der späteren Nutzung erforderte ein über das übliche Maß hinausgehendes fachübergreifendendes Denken, Planen und Handeln.
Auftraggeber:
ARGE Schloss Sonnenstein Pirna c/o Bilfinger Berger Hochbau GmbH
Architekt:
nps tchoban voss GmbH & Co. KG und Seidel + Architekten, Pirna