Sporthalle Herrnhut

Der Neubau der Sporthalle für das Zinzendorf-Gymnasium Herrnhut befindet sich hinter dem Schulgebäude und ist als eingeschossige Zwei-Felder-Halle geplant und gebaut worden. An beiden Längsseiten sind Funktionsräume angeordnet, wobei die Süd-Westseite vollständig mit Erde überschüttet und in den natürlichen Geländeverlauf integriert wurde.

Die Gründung erfolgt als Flachgründung mit einer 25 cm starken Bodenplatte. Die frei liegenden Außenwände wurden als tragende Mauerwerkswände t = 49 cm aus Leichtbetonsteinen ohne weitere Wärmedämmung hergestellt. Außenwände mit Erdanschüttung sind als tragende Stahlbetonwände mit Schwarzabdichtung und Wärmedämmung ausgeführt. Die Decken über den Funktionsräumen bilden den oberen Gebäudeabschluss und erhalten ein Gründach. Alle nichttragenden Innenwände sind in Lehmsteinmauerwerk bzw. in den Nassbereichen in Betonsteinmauerwerk ausgeführt. Der Hauptteil der 50 m langen Halle wurde in einer über Dach und Wände spannenden einzigartigen Fachwerkkonstruktion mit Spannweite 24 m gebaut. Die Binder sind im regelmäßigen Abstand von 4,25 m angeordnet, die Ausnahme bildet die Hallenmitte mit einem Rastermaß von 2,30 m. Angesichts der BNB-Zertifizierung musste auf Verbundwerkstoffe weitgehend verzichtet werden. Dies betraf vor allem das außergewöhnliche Dachtragwerk, welches in reinem Vollholz (kein Konstruktionsvollholz mit Klebeverbindungen) hergestellt werden musste. Dies stellte aufgrund der Verformung des Holzes im Trocknungsprozess (Risse, Verdrehungen) eine zusätzliche tragwerksplanerische Herausforderung dar.

Bauherr/Auftraggeber: Schulstiftung der Evangelischen Brüder-Unität Herrnhut

Architekt: NEUER baut – Daniel Neuer, Berthelsdorf

Bearbeitungszeit: 2019 - 2022

Leistungen Jäger Ingenieure:
Tragwerksplanung in den Leistungsphasen 2 - 6 und 8

ZiE für Wände in Lehmziegelmauerwerk

Varianten- und Machbarkeitsuntersuchungen Holzbau in statisch-konstruktiver Hinsicht

Holzbaunachweise inkl. aller Anschlussdetails

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